Dienstag, 23. April 2024
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Weiterer Umkleideraum muss gebaut werden- Das Feuerwehrhaus wächst

Feuerwehrhaus Anbau
Das Feuerwehrgerätehaus in der Frontenhausener Straße 42 erhält an seiner Rückseite einen Anbau. Dieser wird nach neuen Vorschriften benötigt, damit sich die Aktiven bei ihren Einsätzen abgesetzt von den startenden Fahrzeugen umkleiden können. Beschlossen wurde der Anbau in der letzten Gemeinderatssitzung vor den Weihnachtsferien.


Bürgermeister Josef Reff erläuterte zu Beginn der Beratungen die neuen Bestimmungen der Kommunalen Unfallversicherung Bayern. Diese fordert, dass die Feuerwehrleute bei ihren Einsätzen beim Umkleiden nicht in den Dieselabgasen der startenden Fahrzeuge stehen dürfen: "Die Spinde haben in der Fahrzeughalle nichts mehr verloren", so fasste es Reff kurz zusammen.

Anwesend in der Gemeinderatssitzung war Kommandant Michael Stirner, der den Räten die geänderten Vorschriften der Abgasverordnung erläuterte. Er schilderte, wie die Aktiven bei einem Einsatz im Laufschritt zu ihren Spinden eilen, dabei eine höhere Atemfrequenz haben und die Auspuffabgase einatmen. Außerdem machte er auf das Sicherheitsrisiko aufmerksam, wenn einerseits die Einsatzfahrzeuge losfahren, andererseits die Leute in die Halle laufen.

Der Kommandant rechnete vor, dass seit dem Bezug des Feuerwehrgerätehauses vor 20 Jahren die Zahl der Aktiven in der Feuerwehr Geisenhausen von damals 57 auf heute 88 angestiegen sei. Damit sei zugleich der Platz für die persönlichen Spinde der Feuerwehrleute nicht mehr ausreichend. Damals habe es etwa 60 Einsätze pro Jahr gegeben, heute seien es rund 120. Geschuldet sei diese höhere Frequenz der gestiegenen Einwohnerzahl und dem vermehrten Gewerbe in Geisenhausen.

Reff ging auf die Vorüberlegungen des Planers Paul Zellner ein, die von einem Statikbüro geprüft wurden. Bei einer Gesamtlänge des Anbaus von 25 Metern geht man von einer Fundamenttiefe von vier Metern aus. Daraus schloss der Bürgermeister, es wäre ein Einfaches, bei der Gelegenheit in der gesamten Länge einen zusätzlichen Keller mit Außenabgang vorzusehen. Dadurch entstünde ein Lagerraum von 90 Quadratmetern, den die Marktgemeinde nutzen könnte - "für relativ wenig Geld", wie Reff warb. Er bezeichnete die Idee als reizvoll, sie biete sich regelrecht an.

Dies sahen die Fraktionssprecher ähnlich: So meinte Martin Georg Fischer (SPD/FBG), der Vorschlag klinge gut und das Preis-Leistung-Verhältnis sei in Ordnung. Auch sein Kollege Josef Vögl von der CSU meinte, der Bau eines Kellers sei sinnvoll, denn "15.000 Euro sind kein Geld". Statt der Treppe schlug er aber eine Rampe vor, um den Keller mit Fahrzeugen beladen zu können. Auch Andreas Kletzmeier von den Freien Wählern unterstützte den Vorschlag, so dass der Bürgermeister zusagte, entsprechende Lösungen mit einer Rampe suchen zu wollen.

Demnächst noch eine Absauganlage

Einstimmig wurde schließlich beschlossen, einen entsprechenden Bauantrag zu stellen und den Kellerausbau mit Rampe zu prüfen. Für die nähere Zukunft wies der Bürgermeister darauf hin, dass demnächst die Forderung nach einer Absauganlage in der Fahrzeughalle für die Dieselabgase auf die Marktgemeinde zukommen werde. Die Frage von Gemeinderat Georg Sellmeier (CSU), ob auch die Ortsteilfeuerwehren von den neuen Bestimmungen betroffen seien, antwortete der Bürgermeister: Hier könne man noch abwarten. Kommandant Michael Stirner dankte dem Gemeinderat für die Bauplanung und versprach, die Feuerwehrleute würden sich durch Eigenleistung an dem Anbau beteiligen, um die Kosten zu reduzieren. Dem setzte Fischer entgegen: Der Dank gelte vielmehr den ehrenamtlichen Feuerwehrleuten und deren Engagement. Dieser Sichtweise schloss sich auch der Bürgermeister an. Am Schluss erläuterte Reff noch, er schätze den Anbau auf Kosten von rund 200.000 Euro. Allerdings könne die Marktgemeinde dafür keinen Zuschuss erwarten. Um sparsam zu handeln, sollte man die vorhandenen Fenster und Türen wiederverwenden.

 

Quelle Bericht: Peter Köppen REDAKTION VILSBIBURG, VILSBIBURGER ZEITUNG GEDRUCKTE AUSGABE

Veröffentlicht

Sonntag, 27. Dezember 2020

 Fotos: FF Geisenhausen