Sonntag, 28. April 2024
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Durchführung des 3. Drehleiteraktionstag

Drehleiteraktionstag_22
Am 28.September 2019 wurde der 3. Drehleiteraktionstag durchgeführt. Vormittags traf sich eine kleine Gruppe aus Drehleitermaschinisten und Bedienungsmannschaft und fuhr zur ortsansässigen Recyclingfirma Wittmann. Auf dem Firmenareal boten sich einige Übungsmöglichkeiten, so dass man bis Mittag keinen Ortswechsel durchführen musste. 

Die erste Übung bestand darin am neuen Bürogebäude anzuleitern und die Einsatzkraft im Korb musste auf Gebäudedach übersteigen. Der Stellplatz war in dem Bereich ziemlich eng und beidseitig mit Grünstreifen begrenzt so dass der Standort des Fahrzeuges genau bestimmt werden musste. Auch die Umzäunung des Firmengeländes musste hier beachtet werden, so dass die Drehleiter in der Bewegung nicht eingeschränkt war.

Nachdem die erste Übung relativ zügig absolviert wurde durch das Team, erfolgte ein Wechsel in der Besatzung und die nächste Aufgabenstellung beinhaltete ein Erkunden der Einzelnen Etagen der Fensterfront des Bürogebäudes. Hier musste die Drehleiter auf die Eingangsseite positioniert werden. Die Aufstellfläche war durch ein quer stehendes Fahrzeug begrenzt so dass der optimale Abstand zum Gebäude nicht erreicht werden konnte. Durch den Korbbediener wurde die Fensterfront abgesucht und die automatische Schachtfunktion wurde hier getestet.

Nach einer kurzen Verpflegung welches durch die Firma Wittmann gestellt wurde ging es weiter zur Sortierhalle. Die Aufgabe hier bestand darin eine verletzte Person aus dem Obergeschoß zu retten mittels Schleifkorbtrage. Durch die Bauform der Halle mit angesetztem Vordach musste hier die Tragenlagerung am Korbboden gewählt werden, da eine einfache Lagerung nicht möglich war, da der Abstand zum Vordach zu gering war.  Auch diese Übung wurde relativ schnell und unproblematisch abgearbeitet.
Weiter ging es auf dem Werksgelände, zu den Altkleidercontainern. Hier stand eine Boxpalette zwischen den hohen Containern, welche rausgehoben werden musste. Die Schwierigkeit hier war das der Drehleitermaschinst vom Bedienstand nicht die Position der Palette einsehen konnte und somit die Kommunikation im Team funktionieren musste. Die Palette wurde mit Bandschlingen versehen und am Leiterpark wurde ebenfalls eine Bandschlinge angebracht. Aufgrund der angrenzend, hohen Ankleidecontainer konnte der Leiterpark nicht abgesenkt werden um die Bandschlinge anzubringen, daher musste dieser wieder von der geplanten Position entfernt werden und nach Anbringung der Bandschlinge nochmals positioniert werden.

 Abschließend wurde die letzte Übung am Firmengelände zugeführt. In der Halle der Altkleiderlagerung wurde angenommen, dass eine Person zu retten war. Die Problematik hierbei war, dass mehrere Gitterboxen nebeneinander und übereinander gestapelt waren. Auch die Menge der Gitterboxen stellte die Besatzung vor Schwierigkeiten da die Drehleiter hier in der Ausladung begrenzt war. Nach erfolgter Aufstellung des Fahrzeugs startete man zur Personenrettung was letztendlich nicht funktionierte, da im vorgegebenen Bereich der Gitterboxenstapeln niedriger war und der Korb somit nicht an die Zielposition kam. Hier wurde den Teilnehmern aufgezeigt das es hier sehr schnell zu Einschränkungen kommen kann und andere Varianten der Rettung zu Tragen kommen müssen.

 Für die Vormittagsgruppe bildete die Rettung einer verletzten Person an einem Abhang die letzte Übung. Der Schwerpunkt lag hier beim Maschinisten, da zur Zielerreichung die Drehleiter in den negativen Bereich gebracht werden musste umgangssprachlich musste ein „Unterflurbetrieb“ gefahren werden. Um in den maximalen negativen Bereich zu kommen, musste auf der Fahrerseite die Abstützung untergelegt und das Fahrzeug somit in eine Schräglage gesetzt werden. Nach erfolgter Rettung wurde das Vorgehen in der Gruppe nochmals besprochen und die komplette Gruppe fuhr zurück ins Gerätehaus. Nach den abschließenden Worten durch das Ausbilderteam wurden die Teilnehmer verabschiedet und eine neue Teilnehmergruppe konnte begrüßt werden.
 

Die Nachmittagsgruppe fuhr zusammen mit den Ausbildern zur Mittelschule, wo eine Person gerettet werden musste. Nach der ersten Erkundung stellten die Teilnehmer fest, dass diese in die Tiefe gestürzt war und mit der Schleifkorbtrage gerettet werden musste. Die Schleifkorbtrage wurde an der Drehleiter gehängt mittels Flaschenzugs und es musste eine zweite Sicherung (redundante Sicherung) angebracht werden. Die Vorgehensweise und Sicherheitsaspekte wurden hier in Zusammenarbeit mit dem Kameraden Stephan Schmid durchgeführt, der in der Feuerwehr Geisenhausen die Aus- und Fortbildung im Bereich Absturzsicherung durchführt. Das restliche Ausbildungsteam unterstützte die Teilnehmer bei der Rettung.

Nachdem die erste Station besprochen und zurückgebaut wurde, wurde der nächste Ausbildungsort angefahren, welcher sich am Bauhof befand. Hier wurden zuerst einfache Anleiterübungen durchgeführt ehe es in den Innenhof ging, wo ein Anleitern unter begrenzten Raum durchgeführt werden musste. Zwischen dem Bürogebäude und der Salz- und Streugutlagerhalle wurde die Drehleiter in Stellung gebracht. Zudem stand noch das Kleinfahrzeug (Smart for Two) des Bauhofs in diesem Bereich, durch die Abstützung war der Platz knapp ausreichend das die Drehleiter die nötigen Drehbewegungen durchführen kann. Wäre anstelle des Fahrzeugs ein höheres Fahrzeug gestanden, wäre eine Drehbewegung eingeschränkt und ein Anleitern an dieser Position nicht möglich gewesen.  

Abschließend wurde noch der Wasserwerfer mit Schaumaufsatz getestet um das ideale Zumischverhältnis beim HLF zu ermitteln. Nach den Ausräumarbeiten verlegte die Gruppe ins Feuerwehrgerätehaus, wo die Drehleitermaschinisten der Nachmittagsgruppe in die Thematik Unterflurbetrieb geschult wurden.

Der Ausbildungstag war wieder eine Möglichkeit für die Teilnehmer ihr Wissen über den Drehleitereinsatz und die Bedienung zu vertiefen. Für das Ausbildungsteam bestehend aus den beiden Gerätewarten Peter Maier und Christian Molzer und den Ausbilder für Hubrettungsfahrzeuge Florian Kleber konnten neue Erkenntnisse gewonnen werden, wo noch Schwachpunkte liegen und entsprechender Schwerpunkt für Übungsbedarf besteht. Das Ausbildungsteam wird sich in Kürze wieder zusammensetzen um weitere Übungen auszuarbeiten, so dass es auch im 4. Quartal wieder einen Drehleiteraktionstag geben wird um die Drehleitermaschinsten, Führungskräfte und Mannschaft fit für den Drehleitereinsatz zu halten.