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Pfarrer Prechtl segnet neues Wechsellader-Fahrzeug

Segnung WLF
Noch vor den Weihnachtsfeiertagen hat die Feuerwehr Geisenhausen ein neues Einsatzfahrzeug offiziell in Betrieb genommen. In kleiner Runde segnete Ruhestandspfarrer Heinz Prechtl den neuen Wechsellader, der seine Feuertaufe schon Anfang Dezember bei einem Großeinsatz anlässlich eines Brandes bestanden hatte.


Normalerweise sind Fahrzeugweihen der Freiwilligen Feuerwehr Anlass für fröhliche und ausgedehnte Festivitäten. Im Dezember war es jedoch gänzlich anders: Wegen der strengen Corona-Auflagen konnte nur eine kleine Gruppe an Feuerwehr-Dienstgraden die offizielle Weihe verfolgen.

Neben Kommandant Michael Stirner und seinem Stellvertreter Johann Hochholzer vertraten die beiden Vorsitzenden Anton Pollner Junior und Stefan Maulberger die Aktiven und Passiven unter den Feuerwehrleuten. In Dienst gestellt wurde dabei ein neues Wechsellader-Fahrzeug. Darunter muss man sich einen großen Lastwagen mit Ladefläche vorstellen, die gegen einen Container ausgetauscht werden kann. Während auf der Ladefläche das Material für einen Löscheinsatz befördert wird - wie beispielsweise 2.000 Meter an Schläuchen, so können in der kippbaren Containerwanne Sandsäcke oder loses Material transportiert werden. "Früher waren wir dazu gar nicht in der Lage", verdeutlichte Kommandant Stirner. Wenn Material von der Brandstelle weggefahren werden musste, hatte man immer auf Fremdfirmen zurückgegriffen. Insgesamt handelt es sich bei dem neuen Fahrzeug um einen Mercedes Arocs mit 400 PS Leistung.

Bei der kleinen Feier im Feuerwehrgerätehaus vor dem neuen Fahrzeug dankte Stirner der Marktgemeinde für die Anschaffung des Wechsellader-Fahrzeugs und versprach, die übliche große Feier später einzuplanen. Er berichtete, dass man den vom Gemeinderat genehmigten Betrag in Höhe von 195.000 Euro für das Fahrzeug habe einhalten können. Dazu hatte man aus den bisherigen Fahrzeugen die Beladung übernommen und den Ausbau der Ladefläche in 730 Arbeitsstunden in Eigenleistung selbst vollzogen. Weiter berichtete der Kommandant, das neue Fahrzeug sei am 5. Dezember in Dienst gestellt worden und schon am Tag darauf habe man es bei einem Großeinsatz in Verwendung gehabt. Stirner erklärte, Wechsellader-Fahrzeuge seien bei Feuerwehren selten im Einsatz und daher nicht bezuschussungsfähig. Dennoch habe der Gemeinderat im Februar 2020 die Anschaffung bewilligt, weil zugleich auf ein weiteres Löschgruppenfahrzeug verzichtet wurde. Diese Entscheidung begründete der Kommandant damit, dass in den vorhandenen Einsatzfahrzeugen genügend Personentransportraum zur Verfügung steht.

Bürgermeister Josef Reff erläuterte in seiner Ansprache, die Gemeinde habe durch diese Konstellation keinen Nachteil erfahren. Ein weiteres Löschgruppenfahrzeug wäre nämlich trotz der finanziellen Förderung teurer gekommen. "So bezahlt die Marktgemeinde auch nicht mehr", erklärte der Bürgermeister. Er dankte den Feuerwehrleuten für ihren selbstlosen Einsatz und sprach davon, das neue Fahrzeug sei eine Bereicherung für die hiesige Wehr.

Ruhestandspfarrer Heinz Prechtl bezog sich in seiner Ansprache auf den Apostel Paulus und dessen Worte im Galaterbrief. Er segnete das Feuerwehr-Fahrzeug, bat um unfallfreie Fahrt und wünschte den Aktiven der Feuerwehr guten Erfolg beim Einsatz. Gleichzeitig dankte Prechtl den Ehrenamtlichen für ihre Dienste.

Peter Köppen REDAKTION VILSBIBURG, VILSBIBURGER ZEITUNG GEDRUCKTE AUSGABE

Veröffentlicht

Mittwoch, 30. Dezember 2020

Fotos: Peter Köppen

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