FEUERWEHR IST GUT AUFGESTELLT

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Geisenhausen

Die Kommandanten sprechen im Jahresbericht die Bürger an

Die Generalversammlung der Feuerwehr Geisenhausen im März musste wegen des Versammlungsverbots abgesagt werden. Aus diesem Grunde wendet sich Kommandant Michael Stirner zusammen mit seinem Stellvertreter Johann Hochholzer mit einem ausführlichen Jahresbericht an die aktiven Feuerwehrleute und an die Bevölkerung.

"Der Zusammenhalt in unserer Feuerwehr ist sehr gut", sagte Stirner im Gespräch mit der Vilsbiburger Zeitung. Über die Beteiligung an den Einsätzen und bei den Übungen könne er sich nicht beschweren. "Außerdem hat sich im letzten Jahr einiges bei uns getan", wies er auf den Jahresbericht hin. Die Probleme der Pandemie, so schreibt der Kommandant im Vorwort, hätten auch große Auswirkungen auf die Feuerwehr gehabt. So musste man sämtliche Veranstaltungen, Übungen und Lehrgänge bis auf weiteres absagen.

Seinen weiteren Bericht beginnt Stirner mit der Generalversammlung im März 2019. Damals hatten die bisherigen Kommandanten Johann Zellner und Florian Kleber ihre Ämter zur Verfügung gestellt. Mit großer Mehrheit wurde Michael Stirner zum ersten Kommandanten gewählt und Johann Hochholzer zu dessen Stellvertreter. Gemeinsam hatten die beiden Kommandanten einige Änderungen in der Führungsstruktur eingeführt: Zunächst wurden die Dienstgrade in wichtige Entscheidungen eingebunden und die Meinungen der Mitglieder eingeholt. Bei Problemen gab es offene Aussprachen, um "Brennpunkte erst gar nicht aufkommen zu lassen" so Stirner.

Tagesalarmstärke

Um auch in der Zukunft genügend Freiwillige zur Verfügung zu haben, wurde ein Feuerwehraktionstag beim Gerätehaus abgehalten. Dazu hatte die Marktgemeinde alle Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren angeschrieben. Weiter ging Stirner auf die Tagesalarmsicherheit ein. Darunter versteht er das ausreichende Personal während der Arbeitszeit. Dies sei in Geisenhausen verhältnismäßig günstig: Ortsansässige Firmen zeigen die Bereitschaft, die Mitglieder der Feuerwehr bei Einsätzen freizustellen. Außerdem ist das Team der Bauhofmitarbeiter nahezu vollständig bei der Feuerwehr. Der hohe Anteil an Selbstständigen und die Möglichkeit der Doppelmitgliedschaft sichern zusätzlich die gute Tagesalarmstärke. Für die Zukunft ist die Feuerwehr nicht schlecht aufgestellt: 20 Jungen und Mädchen machen ihren Dienst in der Jugendfeuerwehr unter Leitung von Martin Barstorfer und Stefan Landstorfer. Neu ist das Projekt "Defi-Zubringer". Die Zeit zwischen der telefonischen Meldung eines medizinischen Notfalls und dem Eintreffen des Rettungsdienstes ist auf dem Land relativ hoch. Deshalb wird mittlerweile die Geisenhausener Feuerwehr zusätzlich alarmiert. Dann fahren die Aktiven mit einem externen Defibrillator und Notfallrucksack zur Einsatzstelle und beginnen mit der Reanimation, bis der Rettungsdienst oder der Notarzt eintreffen.

Zurzeit besteht die aktive Mannschaft aus 91 Mitgliedern, zwölf davon sind weiblich. Neben Michael Stirner als Kommandanten und Johann Hochholzer als dessen Stellvertreter leisten Martin Karner, Florian Kleber, Bernhard Pichler und Stephan Schmid Dienst als Zugführer. Sie werden von folgenden Gruppenführern unterstützt: Martin Barstorfer, Pierre Bögner, Florian Grünberger, Stefan Landstorfer, Ralf Remiger, Michael Schrei, Thomas Stallwanger und Florian Tremmel. 92 Einsätze gab es im vergangenen Jahr. Besonders spektakulär war ein Unfall auf dem Bahnübergang, wo ein Auto der Deutschen Post wegen der schneebedeckten Fahrbahn liegen geblieben war. Die Fahrerin konnte das Auto in letzter Sekunde verlassen, bevor die Regionalbahn mit diesem zusammenstieß. Der Zug mit 39 Insassen kam schließlich 300 Meter weiter zum Stillstand. Weil der Bahndamm zehn Meter hoch war, stark abfällig und mit großen Schneemassen bedeckt, wurden mehrere Passagiere mit der Drehleiter evakuiert.

Worte des Vorsitzenden

Einen Großbrand gab es im März in Lichtenburg bei Vilsbiburg, wo ein Sägewerk in Flammen stand. Zusammen mit der Feuerwehr Vilsbiburg und anderen Wehren konnte ein Übergreifen des Feuers auf weitere Gebäude verhindert werden. Spektakulär war ein Einsatz im August, als ein 40-Tonner Tanklastzug ein Auto vollständig unter sich begraben hatte. Nach mehreren vergeblichen Versuchen wurde der Lastwagen mit einem Schwerlastkran gehoben und das Auto mit einer Seilwinde hervorgezogen. Für den Fahrer des Personenwagens kam jedoch jede Hilfe zu spät.

Weiter blickt Kommandant Michael Stirner auf ein Jubiläum zurück: Das neue Gerätehaus war vor 20 Jahren bezogen worden. Mittlerweile wurde vor zwei Jahren ein Anbau an der Ostseite des Gebäudes fertiggestellt. Notwendig war dieser durch die Neuanschaffung der Drehleiter. Als Vorsitzender der Feuerwehr blickt schließlich Anton Pollner Junior auf die Vereinstätigkeit in den letzten zwölf Monaten zurück. Zum Schluss dankt Stirner der Mannschaft für die geleisteten Stunden und den Angehörigen für das erbrachte Verständnis. Er hebt Bürgermeister Josef Reff und den Gemeinderat hervor, "die immer ein offenes Ohr für unsere meist kostenintensiven Wünsche … haben."

 

Bericht und Fotos : Peter KöppenVilsbiburger Zeitung gedruckte Ausgabe Mittwoch, 27. Mai 2020

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